Geschichte und Zukunft «Five up»
Die Initiative zur Gründung und Entwicklung von «Five up - Connect your help» stammt von der Jungunternehmerin Maximiliane Basile. Als junge Mutter, Sportlehrerin und in diversen öffentlichen Bereichen engagierte Person hat sie im Herbst 2016 begonnen, die Idee für eine niederschwellige, digitale Helfervermittlungsplattform zu entwickeln. Ausgehend vom Prinzip der einfachen Kommunikation in geschlossenen Gruppen und im öffentlichen Raum, sind im Laufe der Unternehmensentwicklung diverse andere Bedürfnisse hinzugekommen. Aus der Idee wuchs ein gut positioniertes und vernetztes Startup mit starken Partnern, welches im Bereich zivilgesellschaftliches Engagement in der Schweiz vieles in Bewegung gesetzt hat.
Die Plattform «Five up» weist seit ihrer Entstehung ein stetiges Wachstum und eine bemerkenswerte Nutzung auf. Die registrierten Nutzer sind seit der ersten App-Lancierung im Sommer 2018 bis im Sommer 2021 auf über 100‘000 angestiegen, monatlich werden im Durchschnitt an die 40 freiwillige Einsätze „gematcht“. Die viersprachige App wurde auch im Ausland, speziell Deutschland und Georgien, für verschiedene Projekte eingesetzt.
In den Aufbau des Unternehmens und der Technologie wurde viel investiert, alle Beteiligten haben stets an die gemeinsame Vision geglaubt – mit dem Bewusstsein, dass es für den Erfolg des Startups eine finanzielle Risikobereitschaft und eine kritische Nutzermenge braucht. Seit Projektstart im Herbst 2016 wurde ein Weg gesucht, um einerseits einer grossen Masse an freiwillig engagierten Menschen ein gutes Werkzeug zur Verfügung zu stellen und andererseits genügend Umsatz zu erzielen, um den Betrieb sicherzustellen und laufend in die Weiterentwicklung der Plattform zu re-investieren.
Leider ist es bis im Sommer 2021, trotz vielen erfolgreichen Meilensteinen, nicht gelungen ein nachhaltiges Geschäftsmodell zu implementieren, welches mittel- und langfristig die Finanzierung und Weiterentwicklung der Plattform sicherstellen kann. Deshalb haben die Beteiligten im Sommer 2021 beschlossen, die Gesellschaft Five up Community AG aufzulösen. Die Technologie, d.h. Native Apps, Web-App (inkl. zugehöriger Webseite) bleiben aber bestehen. Die Schweizerische Gemeinnützige Gesellschaft (SGG), das Schweizerische Rote Kreuz (SRK) und Apps with love (AWL) führen diese gemeinsam und niederschwellig unter der bestehenden Marke «Five up» weiter.
Für die Nutzer*Innen von «Five up» ändert sich nichts. Die Änderungen betreffen ausschliesslich die organisatorische Ebene. Die Technologie bleibt weiterhin bestehen und Apps with love hält diese auf dem jetzigen Funktionsumfang technisch à jour und beantwortet Supportanfragen.
Das wichtigste Learning der vergangenen Jahre ist, dass die erfolgreiche Entwicklung einer digitalen Plattform im zivilgesellschaftlichen Sektor – das heisst mit einer Kostendeckung bzw. einer Rendite zur Re-Investition in nützlicher Frist – eine sehr breit abgestützte Kooperation von Organisationen im Freiwilligenbereich sowie längerfristige Beteiligung von Geldgebern aus der Wirtschaft, dem Stiftungsbereich oder Staat bedingt.
Viele Organisationen im Freiwilligenbereich haben zwar Interesse an der Plattform bekundet, verfügen jedoch über wenig finanzielle Ressourcen oder die Bereitschaft, sich finanziell zu beteiligen.
Die Kooperation auf einer gemeinsamen Plattform ist für einige Organisationen problematisch, da sie befürchten Freiwillige zu verlieren, weil diese sich womöglich für eine andere Einsatzorganisation entscheiden könnten. Ausserdem ist es herausfordernd, die Ansprüche verschiedener Organisationen an eine digitale Zusammenarbeit unter einen Hut zu bringen.
Dies hat zur Folge, dass sich im Freiwilligen-Bereich bei einigen Organisationen der Trend abzeichnet zur Entwicklung eigener digitaler Lösungen, anstatt Synergien untereinander zu nutzen.
Die Corona-Krise, insbesondere der 1. Lockdown hat gezeigt, dass sich die bestehende Technologie von «Five up» bewährt und einen Mehrwert bietet für Freiwillige, Hilfesuchende sowie Organisationen und Vereine. Das Interesse an der Technologie ist bei Organisationen im Freiwilligenbereich immer noch vorhanden. Die Technologie von «Five up» verfügt über die modernste Infrastruktur (Cloud-Architektur) und wäre beliebig erweiterbar.
Unterschiedlichen Ansprüchen ans Tool könnte man mit abgetrennten Bereichen, Labels, Themen und Sensibilisierung auf der Plattform gerecht werden.
Die Trägerschaft und die Gründerin blicken auf spannende und erkenntnisreiche Entwicklungsjahre zurück und sind nach wie vor überzeugt und froh, dass «Five up» auch weiterhin einen Mehrwert für die niederschwellige Organisation des freiwilligen Engagements bietet.
Die Tür steht offen für Partizipation und weitere Entwicklungen, Interessierte Organisationen, Institutionen und Unternehmen wenden sich bitte direkt an info@fiveup.org.